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Das hässliche Entlein

Das hässliche Entlein ist ein Märchen von Hans Christian Andersen, das erstmals 1843 veröffentlicht wurde.

Zusammenfassung

Es ist Sommer. In der Nähe eines alten, von Wasserkanälen umgebenen Bauernhofs, brütet eine Ente ihre sieben Eier in ihrem Nest aus. Die Entenmutter hört ein Knarren und die Küken beginnen nacheinander zu schlüpfen. Sechs schöne, gelbe Entchen springen heraus, schnattern und bestaunen die Welt um sie herum.

Das siebte Ei ist grösser als die anderen und rührt sich nicht. Eine alte Ente kommt vorbei. Sie denkt, dass es ein Putenei sei, das versehentlich ins Nest kam.

Ein paar Tage später schlüpft ein graues, hässliches Entlein aus dem Ei. Die Entenmutter liebt ihr Küken trotzdem, sorgt sich aber um ihr Kleines. Am nächsten Tag bringt die Entenmutter die Küken zum Kanal und lässt sie ins Wasser. Alle Entchen tauchen und schwimmen problemlos auf dem Wasser, sogar das hässliche und graue Entlein.

Die Entenmutter versteht, dass es kein Baby-Truthahn sein kann, weil es sich sehr gut auf dem Wasser bewegt. Sie denkt, dass es ihr eigenes Küken ist, nur ein bisschen seltsam und gar nicht so hässlich, wenn man es genau betrachtet. Schließlich ruft sie alle Küken herbei und bringt sie zum Hühnerstall, um ihnen die anderen Tiere zu zeigen.

Aber die anderen Enten, Hühner und der Truthahn akzeptieren das seltsame große, graue Entlein nicht und belästigen es. Die Entenmutter setzt sich vergeblich für ihr Küken ein. Das arme Entlein wird jeden Tag gepickt, gestoßen und gehänselt. Erschöpft und wütend läuft es weg, bis es bei einem Sumpf ankommt.

Im Sumpf leben die Wildgänse. Im Gegensatz zu den Nutztieren misshandeln sie das arme Entlein nicht. Und obwohl sie es auch hässlich finden, ist es bei ihnen willkommen. Eine Zeit lang denkt das hässliche Entlein, endlich einen Ort gefunden zu haben, an dem es in Frieden leben kann. Doch die Ruhe hält nicht lange an. Eines Tages hört es Schüsse im Sumpf und findet tote Gänse im Schilf. Manche Gänse fliegen davon. Hunde kommen angelaufen und suhlen sich im Sumpf. Einer der Hunde nähert sich dem armen Entlein, sieht es an, geht dann aber weg.

Das graue Entlein schätzt sich zum ersten Mal glücklich, so hässlich zu sein, dass nicht einmal der Hund den Mut hatte, es zu beißen. So bleibt es den ganzen Tag bewegungslos im Schilf kauern und entschließt sich, erst nach vielen Stunden aus dem Sumpf zu fliehen.

Gegen Abend erreicht das Entlein ein kleines Bauernhaus, wo es einer Katze und einer Henne begegnet. Es bleibt einige Zeit bei ihnen, aber da sie anmaßend und arrogant sind und das Entlein auch Sehnsucht nach den Teichen hat, beschließt es zu gehen. Das Entlein findet einen neuen Teich, in dem es sicher tauchen und schwimmen kann.

Eines Tages sieht es einen Schwarm großer und schöner weißer Vögel am Himmel fliegen und ist von ihrer Schönheit verzaubert. Das Entlein hat noch nie so schöne Vögel gesehen und weiß noch nicht, dass es Schwäne sind. Dann kommt der Winter und das arme Entlein erfriert beinahe. Es wird von einem Bauern gerettet. Er nimmt das Entlein mit nach Hause. Aber die Bauernkinder behandeln es nicht sehr gut. Als der Frühling kommt, rennt es wieder weg.

Es erreicht den Teich und sieht Schwäne im Wasser schwimmen. Das Entlein fühlt eine starke Anziehung und schwimmt auf die Schwäne zu, obwohl es Angst hat, gepickt zu werden. Es bemerkt, dass die Schwäne es gesehen haben und sich ihm nähern.

In seiner Angst von den Schwänen angegriffen oder sogar getötet zu werden, senkt es den Kopf und sieht sein Spiegelbild an der Wasseroberfläche. Mit grosser Verwunderung stellt das hässliche, graue Entlein fest, dass auch es ein Schwan ist. Die Schwäne kommen auf es zu, grüßen es herzlich und heißen es willkommen, indem sie sich vor dem Neuankömmling verbeugen. Die Kinder werfen ihm vom Ufer kleine Brotstücke zu. Sie freuen sich darüber, einen neuen Schwan zu sehen, der noch jünger und schöner ist als die anderen.

Moral: Alles was nicht innerhalb der Norm ist, wird ausgeschlossen. Wichtig ist es, Strategien zu entwickeln, um zu überleben und sich selbst zu erkennen. Wahres Glück kann man erst erkennen, wenn man auch das Unglück kennt. Auch gibt es auf einem Weg immer jemand, der einem Hilfe anbietet.