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The Frog

Bild: Pic from Netflix

Die koreanische Serie „The Frog“ fesselt die Zuschauer mit ihrer tiefgründigen Handlung, emotionalen Charakteren und einer überraschenden Wendung.

„Im Wald fiel ein riesiger Baum um, doch es war niemand da, der es hätte hören können. Hat es dann überhaupt ein Geräusch gemacht oder war da letztlich nur Stille?“ Stille. Niemand sieht hin. Was passiert, wenn in deinem Hotel jemand ermordet wird? Es wird zum Geisterhaus. Es wird nicht mehr gebucht. Schaulustige gehen vorbei, lediglich als Tatorttouristen. Dein Leben, deine Familie, deine Beziehungen sind ruiniert.

In „The Frog“ werden zwei Geschichten erzählt, eine in der der Mord im Hotel auskommt und die traurigen Existenz verändernden Konsequenzen für die Inhaber des Hotels erzählt werden und eine, die im Moment stattfindet, in der der Gästehaus Besitzer Jeon Yeong-ha (Kim Yoon-seok) ein Katz und Mausspiel mit einem psychopathischen Gast spielt. Durch die aussergewöhnlichen Umstände überkreuzen sich die Schicksale von Yeong-ha und dem Sohn des Hotelbesitzers.

Das Gästehaus steht verschlafen in einem grossen Wald, kristallklares Blau im Pool schmeichelt sich in das grüne Blättermeer der alten Bäume. Unweit des Hauses wohnt der Freund des Besitzers und es scheint, als ob die beiden nicht unbedingt auf Gäste warten. Sie leben in den Tag hinein, renovieren und geniessen das Dolce far Niente. Als eine schöne junge Frau Yu Sung-ah (Go Min-si) mit einem Kind im Gästehaus ankommt, spielen sie mit ihrem Sohn, verbringen den Tag am Pool, hören alte Platten, kochen und essen zusammen. Die Freunde trinken im Haus des Freundes weiter und als Yeong-ha am Morgen zurückkommt, ist die junge Frau weg. Er bemerkt das Blut an der Langspielplatte, die sie gehört hatten und untersucht das ganze Haus. Das Bad ist penibel geputzt. Auf der Cam sieht er, dass sie mit ihrem roten Jeep und einem grossen roten Koffer alleine wegfährt. Er beschliesst, seine Vermutungen für sich zu behalten. Ein paar Wochen später taucht Sung-ah wieder auf. Obwohl er sie nicht als Gast haben will und vorgibt, sie nicht zu kennen, nimmt sie langsam sein Haus ein. Sie füllt es mit grünen Pflanzen, mit ihren riesigen farbigen Bildern, die sie selbst malt, geniesst die Tage am kristallklaren Pool, kocht für ihn, immer etwas mit roter Tomatensauce….Sein Paradies verwandelt sich in eine Hölle.

Wieso „The Frog“? Yeong-ha fühlt sich für alles schuldig, was passiert. Er denkt, dass Unschuldige verletzt wurden, weil er falsche Entscheidungen getroffen hat. Die aussergewöhnliche Polizistin, die beide Fälle kennt, erzählt im von der Fabel „Der Frosch“. Wenn einem etwas Schlimmes passiert, sucht man oft bei sich die Schuld und denkt: „Warum hat der Stein mich getroffen? Warum gerade ich? Wie ein Frosch, den ein Stein trifft.“

Das tiefblaue Wasser des Pools färbt sich rot. Die Bäume verlieren das grüne Blättermeer. Es schneit leise. Das weiche Weiss versteckt alles unter sich. Es ist Zeit für die beiden Freunde zu renovieren. Und im Frühling treffen sich die Frösche.

Nicht nur die Story von „The Frog“ ist ein Kunstwerk, sondern die Serie überzeugt auch durch die starken Farben, mit dem Sinn für Stil und schöne Kleider von Sung-ah und mit der Vintage Einrichtung von Yeong-ha. Obwohl der Zuschauer denkt, dass Sung-ah eine Mörderin sein könnte, ist man von ihr fasziniert oder hofft, dass sie in Yeong-ha eine Person im Leben findet, die ihr ein Zuhause geben kann.

Das idyllische Haus im Wald, die knalligen Farben, das Blau des Pools, das Grün des Waldes, Sung-ah‘s farbige Bilder, und immer wieder Rot: ihr Jeep, ihr Koffer, in ihren Bildern, die Tomatensauce, das viele Blut erinnert etwas an 80er Jahre Serien wie „Twin Peaks“ oder auch an 60er Film Noir Filme wie „Swimming Pool“ oder an den 80er Jahre Horrorfilm „Shining“.

„The Frog“ / Netflix / 8 Episoden / Drama Thriller Mystery / 2024 / Drehbuch Son Ho-young / Regie Mo Wan-li / Koreanische Serie